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Hrodna ist eine der ältesten Städte von Belarus, die 1128 urkundlich als Horodnja (Городня) in der Hypatius-Chronik erwähnt wurde. Die Benennung der Stadt Horodnja kommt vom russischen Wort gorodit‘/городить („etwas umzäunen“). Im Folgenden möchte ich einen kleinen Überblick über bedeutsame Orte in meiner Stadt geben. Ich gebe gerne zu, dass mein Überblick einen historischen Schwerpunkt hat.
Saveckaja plošča, „Sowjetischer Platz“, das Zentrum der Stadt, bekam seinen Namen 1940. Frühere Bezeichnungen waren Handels-, Rathaus-, Parade-, Kathedrals- oder Báthory-Platz. Der Platz formierte sich ab dem 14. Jahrhundert als Knotenpunkt von sieben Straßen. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte er sich zum Stadtzentrum. Neben dem Platz befanden sich das Rathaus und das Kloster der Heiligen Maria (Witold-Kirche, blr. Фара Витаўта). Leider sind diese Gebäude nicht erhalten geblieben. An dem Ort, wo früher das Kloster war, steht jetzt ein Denkmal zu Ehren des Klosters. Auf dem Sowjetischen Platz befindet sich das Kulturhaus der Textilarbeiter, neben dem Platz kann man auch das Haus des Kaufmanns Murawjow und daneben den Palast von Graf Sanguszko (heutzutage das Geschäft „Ratušnyj“, russ. Ратушный), den Palast von Stefan Báthory (in späteren Jahrhunderten gehörte der Palast dem König der Rzeczpospolita August II., dem Magnatenstamm der Sapehas, Antonij Tyzenhaus) und den Komplex des ehemaligen Jesuitenklosters sehen.
Das katholische Jesuitenkloster, ein Architekturdenkmal aus dem 17. und 18. Jahrhundert, besteht aus einer Kirche, der Franz-Xaver-Kirche, im Volksmund als „Pfarrkirche“ (russ. Фарный Костёл) bekannt, dem Kollegium, der Bibliothek, der Apotheke und den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Die Klosterbauten bildeten einen geschlossenen Innenhof und waren miteinander und mit der Kirche durch Flure verbunden. Das Kloster wurde im Laufe von 80 Jahren unter der Leitung von italienischen Architekten erbaut. 1654 wurde der Gebäudekomplex eröffnet. Es war damals das größte kirchliche Gebäude der Rzeczpospolita. Das Klostergebäude und das Gebäude der Apotheke sind erhalten geblieben. Auf dem Territorium des Komplexes befindet sich jetzt ein Gefängnis, das im 19. Jahrhundert nach dem Erlass des Imperators Alexander I. eingerichtet wurde.
Das Gebäude des Jesuiten-Klosters stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Hauptfassade zeigt im ersten Geschoss Bogennischen. In diesen Bogennischen stehen die Skulpturen der Apostel Peter und Paul. Die Skulpturen sind aus Holz, dennoch sind sie seit dem 17. Jahrhundert sehr gut erhalten geblieben. Der Turm wird von Uhren geschmückt – ein hervorragendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst. Die Uhr gilt als einer ältesten Turmuhren in Europa. Zum ersten Mal wurde die Uhr 1496 erwähnt, doch der Mechanismus enthält ein altes Teil aus dem zwölften Jahrhundert. 1773 wurde der Jesuitenorden in Belarus aufgelöst, die Kirche wurde zu einer einfachen Gemeindekirche und wird seitdem umgangssprachlich als „Pfarrkirche“ bezeichnet.
Das Gebäude des Hrodnaer Gebietstheaters gilt als eine der Visitenkarten der Stadt, zumindest in der offiziellen Lesart. Das Theater wurde 1947 gebaut und wurde am 20. Oktober 1947 mit dem Stück Wahrheit ist gut, aber Glück ist besser von Alexander Ostrowski (russ. Правда хорошо, а счастье лучше) eröffnet. Das Gebäude wurde an der Stelle des ehemaligen Boris- und Gleb- Klosters errichtet. Über dem Eingang befindet sich ein Skulpturenensemble, das aus drei Figuren besteht. Das Theater fasst 700 Zuschauer. Nicht weit vom Theater entfernt wurde ein Panzer T-34 zu Ehren der Befreier der Stadt Hrodna aufgestellt.
Das katholische Bernhardiner-Kloster ist ein Architekturdenkmal aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Das erste Klostergebäude aus Holz wurde 1494 gebaut, das Steinkloster entstand in den Jahren 1595 bis 1618. Manche Klostergebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert. Zum gesamten Gebäudekomplex gehören eine Kirche, ein Glockenturm sowie die Wohnhäuser der Mönche, die zusammen einen geschlossenen Hof bilden. Das Kloster zeigt Elemente der Gotik und des Frühbarock. Das Kloster als solches ist heute nicht mehr in Betrieb, beherbergt aber ein Priesterseminar.
Das katholische Franziskaner-Kloster ist ein Architekturdenkmal aus dem 17. Jahrhundert. Das Kloster wurde 1635 im Stil des Barock am linken Ufer des Njoman erbaut, d. h. es steht genau gegenüber dem Alten und dem Neuen Schloss am anderen Flussufer. Auch zu diesem Kloster gehören eine Kirche, ein Glockenturm sowie die Wohngebäude der Mönche. Das Kloster ist in Betrieb.
Vul. Saveckaja, „Sowjetische Straße“ – sie erhielt ihre heutige Bezeichnung, genauso wie der Platz, im Jahr 1940 (die historischen Namen lauten Wilnaer, Kathedrals- und Dominkaner-Straße). Sie ist seit dem 14. Jahrhundert als Handelsmagistrale bekannt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Straße eine der Hauptstraßen des rechtsufrigen Teils von Hrodna. Auf der Straße befinden sich zahlreiche erhaltene architektonische Denkmäler aus dem 15. bis 20. Jahrhundert, darunter der Palast von Pawel Sanguszko, der Sapieha-Palast und das Gebäude des Jungengymnasiums. Im 18. Jahrhundert befanden sich auf der Sowjetischen Straße das Kloster des Heiligen Geistes und das Dominikaner-Kloster, die nicht erhalten geblieben sind. Jetzt ist die Straße eine Fußgängerzone mit Cafés und Geschäften.
Die vul. Karla Marksa, „Karl-Marx-Straße“, ist seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bezeugt. Die früheren Namen dieser Straße sind Ezerskaja-, Skidel-, Birgitinnen-, Kutusow-, Kaufmanns-Straße.
Hier befindet sich das katholische Birgittinnen-Kloster, das in den Jahren 1634 bis 1642 im Frühbarockstil gebaut wurde. Zu dem Ensemble gehörten eine Kirche, Kloster- und Wirtschaftsgebäude, ein Ljamus, ein Gemüsegarten sowie eine Kapelle mit Glockenturm. Die Kirche, das Wohnhaus und der Ljamus sind erhalten geblieben. Die Kirche befindet sich im Nordteil des Klosters. Im Hof des Klosters befindet sich der Ljamus, der 1630 aus massiven Holzbalken gebaut wurde. Der Ljamus (Lehmhaus) vereinte in sich die Funktion von Wirtschafts- und Wohngebäuden.
Die Haradnica ist ein Stadtteil aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert. Es wurde auf Initiative von Antoni Tyzenhaus in den Jahren 1765 bis 1785 an der Stelle des Dorfes Haradnica als kulturell-industrielles Zentrum für 1500 Bewohner errichtet. Antoni Tyzenhaus war der Landrat von Hrodna („Starosta“ / blr./russ. Староста), und dank seiner Tätigkeit wurde die Stadt wieder zu einem wichtigen wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Auf Initiative von Antoni Tyzenhaus wurden die Hrodnaer königlichen Manufakturen, das Gebäudeensemble der Haradnica, ein Theater, eine Theaterschule und eine Kapelle, die Medizinische Akademie und die Architekturschule, die Kunstschule, das Kadettenkorps sowie der botanische Garten errichtet. Die Haradnica bestand aus 85 Gebäuden, die verschiedenen Zwecken dienten. Das gesamte Ensemble bestand aus drei separaten Bereichen, aus einem Verwaltungs-, einem Wohn- sowie einem Produktionsbereich. Der administrative Bereich ist am besten erhalten geblieben. Heute befinden sich dort der Lenin-Platz, die Eliza-Orzeszkowa-Straße sowie andere Straßen. Von den erhaltenen Gebäuden der Haradnica sind das Gebäude der Medizinischen Akademie (jetzt befindet sich dort die Militärabteilung), Haus des Administrators, Haus des Vize-Gouverneurs, das ungewöhnliche krumme Gebäude der Musikschule, das Gebäude des Tyzenhaus-Theaters (in dem sich jetzt das Hrodnaer Puppentheater befindet) sehenswert.
Der Gilibert-Park erstreckt sich an der Stelle des ehemaligen botanischen Gartens, der ebenfalls Teil der Haradnica war. Dieser Park wurde vom französischen Botaniker Jean-Emmanuel Gilibert angelegt, der auf Einladung von Antnoni Tysenhaus nach Hrodna kam. Außerdem gründete er die Medizinische Akademie. Hier befinden sich das Gebäude der ehemaligen Medizinischen Akademie, das Kulturhaus des Hrodnaer Gebiets und das Puppentheater. Vor allem im Sommer ist der Park ein beliebtes Naherholungszielt für Jung und Alt, hier gibt es verschiedene Fahrgeschäfte und Imbissstände. Am Eingang des Parks steht ein Denkmal für die sowjetischen Soldaten und Partisanen. Vor diesem Denkmal brennt das Ewige Feuer zu ihren Ehren.
Das Hrodnaer Puppentheater wurde 1980 eröffnet. Das Gebäude des Theaters stammt aus dem Jahr 1772 und wurde von Antoni Tyzenhaus als Theater errichtet. Über dem Eingang im linken Flügel befindet sich ein großer Balkon, der von vier Säulen gestützt wird. Im Laufe der Geschichte waren hier verschiedene Theater untergebracht. In den Jahren 1947 bis 1983 beherbergte das Gebäude das Hrodnaer Gebietstheater und seit 1984 das Puppentheater. Das Puppentheater gilt als eines der besten in der Republik.
Der plošča Lenina („Lenin-Platz“) trägt seinen Namen seit 1939. Im 18. Jahrhundert befand sich hier der administrative Bereich der Haradnica. 1987 wurde das Lenin-Denkmal errichtet, dessen Autor der belarussische Skulptor Sair Azgur (russ. Заир Азгур, 1908-1995) ist.
Das Kino „Roter Stern“ (russ. Красная звезда; vul. Sacyjalistyčnaja 4, am südlichen Ende des Gilibert-Parks und des Lenin-Platzes) ist eines der ältesten in Belarus. Es wurde 1914 gebaut und hieß damals „Eden“. 1940 erhielt es seinen heutigen Namen. Das zweistöckige Gebäude verfügt über 368 Plätze
Die vul. Elizy Ažeški („Eliza-Orzeszkowa-Straße“) wurde zu Ehren der aus der Nähe von Hrodna stammenden polnischen Schriftstellerin Eliza Orzeszkowa benannt. Die Straße wandelte sich ab 1760 zur Hauptstraße der Haradnica. Hier standen die Wohnhäuser der Angestellten der Hrodnaer königlichen Manufakturen sowie das Gebäude der Medizinischen Akademie. Das Eliza-Orzeszkowa-Denkmal wurde 1929 errichtet. Es wurde in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges von den Bewohnern der Stadt versteckt. 1949 wurde es unweit vom Wohnhaus der Schriftstellerin auf der Kreuzung der Eliza-Orzeszkowa-Straße und der vul. Telehrafnaja (Telegrafenstr.) wieder aufgestellt. Das Denkmal zeigt die Büste von Eliza Orzeszkowa.
Eliza-Orzeszkowa-Haus (vul. Elizy Ažeški 17). Von 1894 bis 1910 Jahren arbeitete und wohnte Eliza Orzeszkowa in diesem Haus. Das Haus wurde vermutlich in den 1860er/18670er Jahren von Alexander Nagorski, Freund und zukünftiger zweiter Ehemann von Eliza Orzeszkowa, gebaut. In den Jahren der Revolution war das Haus ein Hort der polnischen demokratischen Kultur. Häufige Gäste der Schriftstellerin waren Persönlichkeiten der belarussischen und polnischen Kultur wie zum Beispiel der Schriftsteller Francišak Bahuševič und andere. Am Anfang des Jahres 1920 wurde von der Orzeszkowa-Gesellschaft in diesem Haus ein Museum zu Ehren der Schriftstellerin eröffnet. 1976 wurde das Haus restauriert und etwas weiter von der Straße aufgebaut. Heute befinden sich dort die Abteilung für fremdsprachige Literatur sowie die Kinder- und Jugendabteilung der Hrodnaer Stadtbibliothek (Karski-Bibliothek). Hier kann man sich also auch Literatur in deutscher, englischer und polnischer Sprache ausleihen!
Die Mariä-Schutz-und-Fürbitten-Kathedrale [собор Покровский] auf der vul. Elizy Ažeški (direkt gegenüber der Janka-Kupala-Universität) ist ein Architekturdenkmal des 20. Jahrhunderts. Die Kirche wurde im pseudorussischen (neobyzantinischen) Stil zum Gedenken an die russischen Offiziere und Soldaten der 26. Artillerie-Brigade errichtet, die in den Jahren 1904 und 1905 im russisch-japanischen Krieg gefallen sind.
Die Staatliche Janka-Kupala- Universität wurde 1978 gegründet. Die Universität befindet sich im Gebäude des Maria-Gymnasiums (Mädchengymnasium), das 1893 im neoklassischen Stil gebaut wurde. Dieses diesem Gymnasium besuchte die Tochter des russischen Premierministers Pjotr Stolypin (1862-1911), der seinerzeit Provinzgouverneur der Stadt Hrodna war (und der 1911 in Kiew einem Mordanschlag zum Opfer fiel). Das moderne Teil des Hauptgebäudes der Universität wurde 1969 errichtet.
Arcjom Rapiecki
Hrodna ist eine der ältesten Städte von Belarus, die 1128 urkundlich als Horodnja (Городня) in der Hypatius-Chronik erwähnt wurde. Die Benennung der Stadt Horodnja kommt vom russischen Wort gorodit‘/городить („etwas umzäunen“). Im Folgenden möchte ich einen kleinen Überblick über bedeutsame Orte in meiner Stadt geben. Ich gebe gerne zu, dass mein Überblick einen historischen Schwerpunkt hat.
Saveckaja plošča, „Sowjetischer Platz“, das Zentrum der Stadt, bekam seinen Namen 1940. Frühere Bezeichnungen waren Handels-, Rathaus-, Parade-, Kathedrals- oder Báthory-Platz. Der Platz formierte sich ab dem 14. Jahrhundert als Knotenpunkt von sieben Straßen. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte er sich zum Stadtzentrum. Neben dem Platz befanden sich das Rathaus und das Kloster der Heiligen Maria (Witold-Kirche, blr. Фара Витаўта). Leider sind diese Gebäude nicht erhalten geblieben. An dem Ort, wo früher das Kloster war, steht jetzt ein Denkmal zu Ehren des Klosters. Auf dem Sowjetischen Platz befindet sich das Kulturhaus der Textilarbeiter, neben dem Platz kann man auch das Haus des Kaufmanns Murawjow und daneben den Palast von Graf Sanguszko (heutzutage das Geschäft „Ratušnyj“, russ. Ратушный), den Palast von Stefan Báthory (in späteren Jahrhunderten gehörte der Palast dem König der Rzeczpospolita August II., dem Magnatenstamm der Sapehas, Antonij Tyzenhaus) und den Komplex des ehemaligen Jesuitenklosters sehen.
Das katholische Jesuitenkloster, ein Architekturdenkmal aus dem 17. und 18. Jahrhundert, besteht aus einer Kirche, der Franz-Xaver-Kirche, im Volksmund als „Pfarrkirche“ (russ. Фарный Костёл) bekannt, dem Kollegium, der Bibliothek, der Apotheke und den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Die Klosterbauten bildeten einen geschlossenen Innenhof und waren miteinander und mit der Kirche durch Flure verbunden. Das Kloster wurde im Laufe von 80 Jahren unter der Leitung von italienischen Architekten erbaut. 1654 wurde der Gebäudekomplex eröffnet. Es war damals das größte kirchliche Gebäude der Rzeczpospolita. Das Klostergebäude und das Gebäude der Apotheke sind erhalten geblieben. Auf dem Territorium des Komplexes befindet sich jetzt ein Gefängnis, das im 19. Jahrhundert nach dem Erlass des Imperators Alexander I. eingerichtet wurde.
Das Gebäude des Jesuiten-Klosters stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Hauptfassade zeigt im ersten Geschoss Bogennischen. In diesen Bogennischen stehen die Skulpturen der Apostel Peter und Paul. Die Skulpturen sind aus Holz, dennoch sind sie seit dem 17. Jahrhundert sehr gut erhalten geblieben. Der Turm wird von Uhren geschmückt – ein hervorragendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst. Die Uhr gilt als einer ältesten Turmuhren in Europa. Zum ersten Mal wurde die Uhr 1496 erwähnt, doch der Mechanismus enthält ein altes Teil aus dem zwölften Jahrhundert. 1773 wurde der Jesuitenorden in Belarus aufgelöst, die Kirche wurde zu einer einfachen Gemeindekirche und wird seitdem umgangssprachlich als „Pfarrkirche“ bezeichnet.
Das Gebäude des Hrodnaer Gebietstheaters gilt als eine der Visitenkarten der Stadt, zumindest in der offiziellen Lesart. Das Theater wurde 1947 gebaut und wurde am 20. Oktober 1947 mit dem Stück Wahrheit ist gut, aber Glück ist besser von Alexander Ostrowski (russ. Правда хорошо, а счастье лучше) eröffnet. Das Gebäude wurde an der Stelle des ehemaligen Boris- und Gleb- Klosters errichtet. Über dem Eingang befindet sich ein Skulpturenensemble, das aus drei Figuren besteht. Das Theater fasst 700 Zuschauer. Nicht weit vom Theater entfernt wurde ein Panzer T-34 zu Ehren der Befreier der Stadt Hrodna aufgestellt.
Das katholische Bernhardiner-Kloster ist ein Architekturdenkmal aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Das erste Klostergebäude aus Holz wurde 1494 gebaut, das Steinkloster entstand in den Jahren 1595 bis 1618. Manche Klostergebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert. Zum gesamten Gebäudekomplex gehören eine Kirche, ein Glockenturm sowie die Wohnhäuser der Mönche, die zusammen einen geschlossenen Hof bilden. Das Kloster zeigt Elemente der Gotik und des Frühbarock. Das Kloster als solches ist heute nicht mehr in Betrieb, beherbergt aber ein Priesterseminar.
Das katholische Franziskaner-Kloster ist ein Architekturdenkmal aus dem 17. Jahrhundert. Das Kloster wurde 1635 im Stil des Barock am linken Ufer des Njoman erbaut, d. h. es steht genau gegenüber dem Alten und dem Neuen Schloss am anderen Flussufer. Auch zu diesem Kloster gehören eine Kirche, ein Glockenturm sowie die Wohngebäude der Mönche. Das Kloster ist in Betrieb.
Vul. Saveckaja, „Sowjetische Straße“ – sie erhielt ihre heutige Bezeichnung, genauso wie der Platz, im Jahr 1940 (die historischen Namen lauten Wilnaer, Kathedrals- und Dominkaner-Straße). Sie ist seit dem 14. Jahrhundert als Handelsmagistrale bekannt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Straße eine der Hauptstraßen des rechtsufrigen Teils von Hrodna. Auf der Straße befinden sich zahlreiche erhaltene architektonische Denkmäler aus dem 15. bis 20. Jahrhundert, darunter der Palast von Pawel Sanguszko, der Sapieha-Palast und das Gebäude des Jungengymnasiums. Im 18. Jahrhundert befanden sich auf der Sowjetischen Straße das Kloster des Heiligen Geistes und das Dominikaner-Kloster, die nicht erhalten geblieben sind. Jetzt ist die Straße eine Fußgängerzone mit Cafés und Geschäften.
Die vul. Karla Marksa, „Karl-Marx-Straße“, ist seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bezeugt. Die früheren Namen dieser Straße sind Ezerskaja-, Skidel-, Birgitinnen-, Kutusow-, Kaufmanns-Straße.
Hier befindet sich das katholische Birgittinnen-Kloster, das in den Jahren 1634 bis 1642 im Frühbarockstil gebaut wurde. Zu dem Ensemble gehörten eine Kirche, Kloster- und Wirtschaftsgebäude, ein Ljamus, ein Gemüsegarten sowie eine Kapelle mit Glockenturm. Die Kirche, das Wohnhaus und der Ljamus sind erhalten geblieben. Die Kirche befindet sich im Nordteil des Klosters. Im Hof des Klosters befindet sich der Ljamus, der 1630 aus massiven Holzbalken gebaut wurde. Der Ljamus (Lehmhaus) vereinte in sich die Funktion von Wirtschafts- und Wohngebäuden.
Die Haradnica ist ein Stadtteil aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert. Es wurde auf Initiative von Antoni Tyzenhaus in den Jahren 1765 bis 1785 an der Stelle des Dorfes Haradnica als kulturell-industrielles Zentrum für 1500 Bewohner errichtet. Antoni Tyzenhaus war der Landrat von Hrodna („Starosta“ / blr./russ. Староста), und dank seiner Tätigkeit wurde die Stadt wieder zu einem wichtigen wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Auf Initiative von Antoni Tyzenhaus wurden die Hrodnaer königlichen Manufakturen, das Gebäudeensemble der Haradnica, ein Theater, eine Theaterschule und eine Kapelle, die Medizinische Akademie und die Architekturschule, die Kunstschule, das Kadettenkorps sowie der botanische Garten errichtet. Die Haradnica bestand aus 85 Gebäuden, die verschiedenen Zwecken dienten. Das gesamte Ensemble bestand aus drei separaten Bereichen, aus einem Verwaltungs-, einem Wohn- sowie einem Produktionsbereich. Der administrative Bereich ist am besten erhalten geblieben. Heute befinden sich dort der Lenin-Platz, die Eliza-Orzeszkowa-Straße sowie andere Straßen. Von den erhaltenen Gebäuden der Haradnica sind das Gebäude der Medizinischen Akademie (jetzt befindet sich dort die Militärabteilung), Haus des Administrators, Haus des Vize-Gouverneurs, das ungewöhnliche krumme Gebäude der Musikschule, das Gebäude des Tyzenhaus-Theaters (in dem sich jetzt das Hrodnaer Puppentheater befindet) sehenswert.
Der Gilibert-Park erstreckt sich an der Stelle des ehemaligen botanischen Gartens, der ebenfalls Teil der Haradnica war. Dieser Park wurde vom französischen Botaniker Jean-Emmanuel Gilibert angelegt, der auf Einladung von Antnoni Tysenhaus nach Hrodna kam. Außerdem gründete er die Medizinische Akademie. Hier befinden sich das Gebäude der ehemaligen Medizinischen Akademie, das Kulturhaus des Hrodnaer Gebiets und das Puppentheater. Vor allem im Sommer ist der Park ein beliebtes Naherholungszielt für Jung und Alt, hier gibt es verschiedene Fahrgeschäfte und Imbissstände. Am Eingang des Parks steht ein Denkmal für die sowjetischen Soldaten und Partisanen. Vor diesem Denkmal brennt das Ewige Feuer zu ihren Ehren.
Das Hrodnaer Puppentheater wurde 1980 eröffnet. Das Gebäude des Theaters stammt aus dem Jahr 1772 und wurde von Antoni Tyzenhaus als Theater errichtet. Über dem Eingang im linken Flügel befindet sich ein großer Balkon, der von vier Säulen gestützt wird. Im Laufe der Geschichte waren hier verschiedene Theater untergebracht. In den Jahren 1947 bis 1983 beherbergte das Gebäude das Hrodnaer Gebietstheater und seit 1984 das Puppentheater. Das Puppentheater gilt als eines der besten in der Republik.
Der plošča Lenina („Lenin-Platz“) trägt seinen Namen seit 1939. Im 18. Jahrhundert befand sich hier der administrative Bereich der Haradnica. 1987 wurde das Lenin-Denkmal errichtet, dessen Autor der belarussische Skulptor Sair Azgur (russ. Заир Азгур, 1908-1995) ist.
Das Kino „Roter Stern“ (russ. Красная звезда; vul. Sacyjalistyčnaja 4, am südlichen Ende des Gilibert-Parks und des Lenin-Platzes) ist eines der ältesten in Belarus. Es wurde 1914 gebaut und hieß damals „Eden“. 1940 erhielt es seinen heutigen Namen. Das zweistöckige Gebäude verfügt über 368 Plätze
Die vul. Elizy Ažeški („Eliza-Orzeszkowa-Straße“) wurde zu Ehren der aus der Nähe von Hrodna stammenden polnischen Schriftstellerin Eliza Orzeszkowa benannt. Die Straße wandelte sich ab 1760 zur Hauptstraße der Haradnica. Hier standen die Wohnhäuser der Angestellten der Hrodnaer königlichen Manufakturen sowie das Gebäude der Medizinischen Akademie. Das Eliza-Orzeszkowa-Denkmal wurde 1929 errichtet. Es wurde in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges von den Bewohnern der Stadt versteckt. 1949 wurde es unweit vom Wohnhaus der Schriftstellerin auf der Kreuzung der Eliza-Orzeszkowa-Straße und der vul. Telehrafnaja (Telegrafenstr.) wieder aufgestellt. Das Denkmal zeigt die Büste von Eliza Orzeszkowa.
Eliza-Orzeszkowa-Haus (vul. Elizy Ažeški 17). Von 1894 bis 1910 Jahren arbeitete und wohnte Eliza Orzeszkowa in diesem Haus. Das Haus wurde vermutlich in den 1860er/18670er Jahren von Alexander Nagorski, Freund und zukünftiger zweiter Ehemann von Eliza Orzeszkowa, gebaut. In den Jahren der Revolution war das Haus ein Hort der polnischen demokratischen Kultur. Häufige Gäste der Schriftstellerin waren Persönlichkeiten der belarussischen und polnischen Kultur wie zum Beispiel der Schriftsteller Francišak Bahuševič und andere. Am Anfang des Jahres 1920 wurde von der Orzeszkowa-Gesellschaft in diesem Haus ein Museum zu Ehren der Schriftstellerin eröffnet. 1976 wurde das Haus restauriert und etwas weiter von der Straße aufgebaut. Heute befinden sich dort die Abteilung für fremdsprachige Literatur sowie die Kinder- und Jugendabteilung der Hrodnaer Stadtbibliothek (Karski-Bibliothek). Hier kann man sich also auch Literatur in deutscher, englischer und polnischer Sprache ausleihen!
Die Mariä-Schutz-und-Fürbitten-Kathedrale [собор Покровский] auf der vul. Elizy Ažeški (direkt gegenüber der Janka-Kupala-Universität) ist ein Architekturdenkmal des 20. Jahrhunderts. Die Kirche wurde im pseudorussischen (neobyzantinischen) Stil zum Gedenken an die russischen Offiziere und Soldaten der 26. Artillerie-Brigade errichtet, die in den Jahren 1904 und 1905 im russisch-japanischen Krieg gefallen sind.
Die Staatliche Janka-Kupala- Universität wurde 1978 gegründet. Die Universität befindet sich im Gebäude des Maria-Gymnasiums (Mädchengymnasium), das 1893 im neoklassischen Stil gebaut wurde. Dieses diesem Gymnasium besuchte die Tochter des russischen Premierministers Pjotr Stolypin (1862-1911), der seinerzeit Provinzgouverneur der Stadt Hrodna war (und der 1911 in Kiew einem Mordanschlag zum Opfer fiel). Das moderne Teil des Hauptgebäudes der Universität wurde 1969 errichtet.
Arcjom Rapiecki
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