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SCHLOSSLEGENDEN AUS MIR
Bekannt ist das Städtchen Mir vor allem wegen seines Schlosses, das Fürst Jurij Ilinič Anfang des 16. Jahrhunderts bauen ließ und das später dann den Radzivils gehörte. Im Jahre 2000 wurde das Bauwerk in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Hier tummeln sich vor allem im Sommer immer viele Touristen. Vor allem bei Musikfestivals und Ritterturnieren geht es da immer heiß her. Außerdem war Mir einst ein wichtiges Schtetl im damaligen russischen Reich, das einige Vertreter der osteuropäisch-jüdischen Intelligencija hervorbrachte. Die heute in Minsk lebende Schriftstellerin Volha Ipatava (geb. 1945) wurde hier geboren. Um Mir ranken sich aber auch viele Geheimnisse und Sagen. Einige davon will ich hier erzählen.
Die wohlbekannteste Legende ist die, dass es angeblich einen geheimen Tunnel gegeben habe, welcher die Schlösser von Mir und Njasviž miteinander verband (immerhin mehr als 30 km!) und der so breit war, das locker ein Dreispänner hindurchfahren konnte. Historische Nachforschungen haben diesbezüglich keine Erkenntnisse zutage gefördert. Bis jetzt …
Bekannt ist das Städtchen Mir vor allem wegen seines Schlosses, das Fürst Jurij Ilinič Anfang des 16. Jahrhunderts bauen ließ und das später dann den Radzivils gehörte. Im Jahre 2000 wurde das Bauwerk in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Hier tummeln sich vor allem im Sommer immer viele Touristen. Vor allem bei Musikfestivals und Ritterturnieren geht es da immer heiß her. Außerdem war Mir einst ein wichtiges Schtetl im damaligen russischen Reich, das einige Vertreter der osteuropäisch-jüdischen Intelligencija hervorbrachte. Die heute in Minsk lebende Schriftstellerin Volha Ipatava (geb. 1945) wurde hier geboren. Um Mir ranken sich aber auch viele Geheimnisse und Sagen. Einige davon will ich hier erzählen.
Die wohlbekannteste Legende ist die, dass es angeblich einen geheimen Tunnel gegeben habe, welcher die Schlösser von Mir und Njasviž miteinander verband (immerhin mehr als 30 km!) und der so breit war, das locker ein Dreispänner hindurchfahren konnte. Historische Nachforschungen haben diesbezüglich keine Erkenntnisse zutage gefördert. Bis jetzt …
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Eine weitere Legende besagt, dass in die Südmauern ein steinerner Stierkopf eingemauert ist, dessen Hörner früher mit einem Kreuz aus Gold verziert waren, als Schutz gegen feindliche Angriffe, und wenn jemand den Kopf stehle, so würde das Schloss bis auf sein Fundament einstürzen und könne niemals mehr wieder aufgebaut werden…
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Einer anderen Legende zufolge ließ Fürst Svjatopolk-Mirskij (der letzte Besitzer des Schlosses, um 1900) an der für den See vorgesehenen Stelle einen Garten mit blühenden Apfelbäumen abholzen. Im Volksglauben bringt es aber Unglück, blühende Bäume zu fällen, weil ein blühender Baum (insbesondere Apfelbäume!) das junge Leben symbolisiert. Deswegen ließen sich die Einwohner von Mir auch nicht dazu überreden, den Garten abzuholzen. Fürst Nikolaj hörte nicht auf seine Untertanen, fällte selber die ersten Bäume und ließ den Rest von Leiharbeitern fällen. Damit unterschrieb der Fürst sein Todesurteil! Zunächst kamen bei den Bauarbeiten des Schlosses sehr viele Menschen um, darunter der Sohn der örtlichen Hexe, die den See mit den Worten verfluchte: „Mögen in dem See so viele Menschen ertrinken, wie in dem Garten Bäume zugrunde kamen!“ Die erste Ertrunkene war die gerade erst zwölfjährige junge Fürstentochter Sonja. Der Fürst selber wurde 1898 tot am Ufer des Sees gefunden. Und seitdem ertrinken jedes Jahr Menschen in diesem verfluchten See, vor allem Männer, die sich von wunderschönen Mädchen – den Seelen der gefällten Apfelbäume – in das Wasser locken lassen. Wer weiß, wie viele Männer noch in ihr Unglück gelockt werden…
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Und natürlich kommt auch das Schloss von Mir nicht ohne ein eigenes Gespenst aus. Angeblich spukt in einem der Türme ein Mädchen in einem weißen Kleid – der Geist der kleinen Sonja, die keine Ruhe findet …
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Selbstverständlich existiert auch eine Legende von einem verschollenen Schatz, der so umfangreich ist, dass der polnische König August die Sprache verlor, als Fürst Radzivil ihm die Schatzkammer zeigte. Dort standen sogar die mannshohen Statuen der zwölf Apostel, gegossen aus purem Gold und Silber. Dies rief viele Schatzsucher auf den Plan. Sogar die Nazis beteiligten sich im Krieg an der Suche. Erfolglos. Der Schatz bleibt verschollen, bewacht vom Geist des Fürsten Nikolaj Radzivil Sirotka höchstpersönlich, dem erste Schlossbesitzer aus dem Geschlechte der Radzivils, dem Fürst Jury Ilinič das Schloss 1569 vererbte …
André Böhm
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