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Stadtgeschichte von Hrodna (1)
FRÜHGESCHICHTE
Hrodna, Grodno, Goroden, Gorodnja… die Stadt auf dem Gipfel des Schlossberges, an dem Ort, wo die Haradničanka in den Njoman mündet… Die Geschichte dieser Stadt zählt mehr als 800 Jahre. Die ersten Angaben der Stadt stammen aus dem Jahr 1128, die archäologischen Ausgrabungen belegen jedoch, dass die Stadt viel älter ist…
Die ersten Bewohner erschienen auf dem heutigen Hrodnaer Stadtgebiet in der Jungsteinzeit (7.-4. Jahrtausend vor Chr.). Bis Ende des ersten Jahrtausends vor Chr. wurde dieses Gebiet von baltischen Stämmen bewohnt. Im vierten und fünften Jahrhundert nach Chr. begannen slavische Stämme, Belarus zu besiedeln. In der Njoman-Region tauchten sie etwas später, im zehnten bis elften Jahrhundert, auf. Die ostslavischen Stämme der Dregowitschen, Kriwitschen und Wjatitschen assimilierten sich im Laufe von einigen Jahrhunderten mit westbaltischen (Jatwiagen) und ostbaltischen (Lietuva) Stämmen. In diese Zeit fällt der Prozess des Überganges zur Klassengesellschaft. Als Ergebnis entstanden frühfeudale Städte, zu denen auch Hrodna zählt.
Die Stadt Hrodna (Goroden, Gorodna, Gorodnia) entstand als Vorposten im Nordwesten der altrussischen Länder. Hrodna wurde zum ersten Mal im Jahre 1128 in der Hypatius-Chronik im Zusammenhang mit der Beteiligung des Hrodnaer Fürsten Usevalad Davydavič (Усевалад Давыдавіч) am Feldzug auf das Fürstentum Polack erwähnt. Usevalad Davydavič war ein Nachkomme von Jaroslaw dem Weisen (Яраслаў Мудры) und der Schwiegersohn von Wolodymyr Monomach (blr. Удазімір Манамах; russ. Владимир Мономах). Die ersten Angaben über die Hrodnaer Fürsten stammen aber aus dem Jahr 1116. In russischen Chroniken findet man Erwähnungen über den Hrodnaer Fürsten Usevaladavič bis 1183.
Es existieren verschiedene Meinungen über die Etymologie des Namens der Stadt. Die populärste Theorie verbindet den Namen Gorodnja mit dem Wort gorodit‘/городить (= „umzäunen“). Manche vertreten die Meinung, dass der Name der Stadt auf den Namen des Flusses Haradničanka zurückzuführen ist. Doch sicherer kann man behaupten, dass der Name des Flusses vom Namen der Stadt herstammt. Einige Hrodnaer Linguisten sind der Meinung, dass der Name vom Wort gorod/город (= „Stadt“) herrührt und „Beschützer“ bedeutet.
Im zwölften bis 13. Jahrhundert war Hrodna bzw. Gorodnja Zentrum des Hrodnaer Fürstentums. Seit der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts war die Stadt ein wichtiges Kultur-, Handels- und Industriezentrum der sogenannten Schwarzen Rus (westliche Gebiete der altrussischen Länder). Bekannt war die Hrodnaer Architekturschule, die mit dem Namen von Piotr Miloneg (russ. Пётр Милонег) in Verbindung gebracht wird. Beispiele dieser Schule sind die Kaloža-Kirche, die Prečistenskaja Kirche (russ. Пречистенская Церковь; an der Stelle des heutigen Basilianerklosters), die Untere Kirche und die Obere Kirche.
Im Jahre 1241 stirbt der letzte Fürst aus der Usevalad-Dynastie, Jury Hlebavič. Seit dieser Zeit und im Laufe von etwa 20 Jahren war Hrodna ein Schauplatz für Kriege und Kämpfe. Etwa seit dieser Zeit schließen der Großfürst von Litauen Mindaugas und nach einigen Quellen Erdzivill (russ. Эрдивил) Hrodna dem Litauischen Großfürstentum bis 1253 an. Im Jahr 1252 wurde Hrodna zum ersten Mal von Truppen des Fürstentums Galizien-Wolhynien erobert. Im darauffolgenden Jahr vereint Daniil Romanavič, ein galizischer Fürst, Goroden und die ganze Schwarze Rus zum Fürstentum Halytsch-Wolhynien. In den Jahren 1259 und 1276 wurde Goroden wieder von den Truppen des Fürstentums Halitsch-Wolhynien erobert, aber in den Jahren 1270 und 1276 befreite der Großfürst Troiden die Stadt.
Arcjom Rapiecki
Hrodna, Grodno, Goroden, Gorodnja… die Stadt auf dem Gipfel des Schlossberges, an dem Ort, wo die Haradničanka in den Njoman mündet… Die Geschichte dieser Stadt zählt mehr als 800 Jahre. Die ersten Angaben der Stadt stammen aus dem Jahr 1128, die archäologischen Ausgrabungen belegen jedoch, dass die Stadt viel älter ist…
Die ersten Bewohner erschienen auf dem heutigen Hrodnaer Stadtgebiet in der Jungsteinzeit (7.-4. Jahrtausend vor Chr.). Bis Ende des ersten Jahrtausends vor Chr. wurde dieses Gebiet von baltischen Stämmen bewohnt. Im vierten und fünften Jahrhundert nach Chr. begannen slavische Stämme, Belarus zu besiedeln. In der Njoman-Region tauchten sie etwas später, im zehnten bis elften Jahrhundert, auf. Die ostslavischen Stämme der Dregowitschen, Kriwitschen und Wjatitschen assimilierten sich im Laufe von einigen Jahrhunderten mit westbaltischen (Jatwiagen) und ostbaltischen (Lietuva) Stämmen. In diese Zeit fällt der Prozess des Überganges zur Klassengesellschaft. Als Ergebnis entstanden frühfeudale Städte, zu denen auch Hrodna zählt.
Die Stadt Hrodna (Goroden, Gorodna, Gorodnia) entstand als Vorposten im Nordwesten der altrussischen Länder. Hrodna wurde zum ersten Mal im Jahre 1128 in der Hypatius-Chronik im Zusammenhang mit der Beteiligung des Hrodnaer Fürsten Usevalad Davydavič (Усевалад Давыдавіч) am Feldzug auf das Fürstentum Polack erwähnt. Usevalad Davydavič war ein Nachkomme von Jaroslaw dem Weisen (Яраслаў Мудры) und der Schwiegersohn von Wolodymyr Monomach (blr. Удазімір Манамах; russ. Владимир Мономах). Die ersten Angaben über die Hrodnaer Fürsten stammen aber aus dem Jahr 1116. In russischen Chroniken findet man Erwähnungen über den Hrodnaer Fürsten Usevaladavič bis 1183.
Es existieren verschiedene Meinungen über die Etymologie des Namens der Stadt. Die populärste Theorie verbindet den Namen Gorodnja mit dem Wort gorodit‘/городить (= „umzäunen“). Manche vertreten die Meinung, dass der Name der Stadt auf den Namen des Flusses Haradničanka zurückzuführen ist. Doch sicherer kann man behaupten, dass der Name des Flusses vom Namen der Stadt herstammt. Einige Hrodnaer Linguisten sind der Meinung, dass der Name vom Wort gorod/город (= „Stadt“) herrührt und „Beschützer“ bedeutet.
Im zwölften bis 13. Jahrhundert war Hrodna bzw. Gorodnja Zentrum des Hrodnaer Fürstentums. Seit der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts war die Stadt ein wichtiges Kultur-, Handels- und Industriezentrum der sogenannten Schwarzen Rus (westliche Gebiete der altrussischen Länder). Bekannt war die Hrodnaer Architekturschule, die mit dem Namen von Piotr Miloneg (russ. Пётр Милонег) in Verbindung gebracht wird. Beispiele dieser Schule sind die Kaloža-Kirche, die Prečistenskaja Kirche (russ. Пречистенская Церковь; an der Stelle des heutigen Basilianerklosters), die Untere Kirche und die Obere Kirche.
Im Jahre 1241 stirbt der letzte Fürst aus der Usevalad-Dynastie, Jury Hlebavič. Seit dieser Zeit und im Laufe von etwa 20 Jahren war Hrodna ein Schauplatz für Kriege und Kämpfe. Etwa seit dieser Zeit schließen der Großfürst von Litauen Mindaugas und nach einigen Quellen Erdzivill (russ. Эрдивил) Hrodna dem Litauischen Großfürstentum bis 1253 an. Im Jahr 1252 wurde Hrodna zum ersten Mal von Truppen des Fürstentums Galizien-Wolhynien erobert. Im darauffolgenden Jahr vereint Daniil Romanavič, ein galizischer Fürst, Goroden und die ganze Schwarze Rus zum Fürstentum Halytsch-Wolhynien. In den Jahren 1259 und 1276 wurde Goroden wieder von den Truppen des Fürstentums Halitsch-Wolhynien erobert, aber in den Jahren 1270 und 1276 befreite der Großfürst Troiden die Stadt.
Arcjom Rapiecki
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