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Musik
DIE MUSIKSZENE IN HRODNA

Womit assoziiert man  Hrodna im Bereich Musik in erster Linie? Die Namen, die als erste kommen, sind DiDulja (ДиДюля), der bekannte russische Flamenco-Gitarrist, der aus Hrodna stammt, der populäre belarussiche Pop-Sänger Sascha Nemo (Саша Немо), der ehemalige Sänger einer der wohl bekanntesten belarussischen Musikgruppen Pesnjary (Песняры), Valerij Skorožonok (Валерий Скорожонок), die Rap-Band Svobodnyje Mysli (Свободные Мысли / dtsch. „Freie Gedanken“) und das Volkstanzsensemble Belye Rosy (Белые Росы). Aber das breite Publikum ist kaum mit Hrodnaer Undergroundmusik bekannt, obwohl es einige Projekte gibt, die besondere Bedeutung für die Liebhaber dieser Musikrichtungen haben und auch außerhalb von Belarus Konzerte geben.
Die Undergroundmusik in Hrodna kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken, obwohl die Undergroundszene ziemlich spät entstanden ist, Ende der 1980er Jahre, also in der Perestrojka-Zeit, kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Wohl die ältesten Hrodnaer Bands schufen in der Richtung Art- und Sympho-Rock. Die instrumentale Musik der Band Teatr (Театр / dtsch. „Theater“) erinnert an die frühen 1970er Jahren und die Entstehung von Art Rock, Sympho Rock und Space Rock. Den Stil der Band Side Off kann man als Pop Rock, Soft Rock und Art Rock bezeichnen. In ihrer Musik findet man etwas Ähnliches mit den legendären Bands Genesis und Yes. Anfang der 1990er Jahre entstehen auch neue Bands, die in der Richtung Art Rock und ähnliche Genres weiter arbeiten. Bemerkenswert sind die Experimente der Bands Jungle X-Mas und Green Dance (Art Rock, Pop Rock). Ihre Musik ist gute Synthese von populärer Musik und Rock. Die Band Voobražaemye ljudi (Воображаемые люди / engl. „Imaginary People“) spielt schon eine Art-Rock-Mischung russischer und europäischer Tradition mit russischsprachigen Texten. Interessant klingen die Holzblasinstrumenten, in erster Linie Flöte. Klassische Hard-Rock-Musik spielte die englischsprachige Band Seven B (Hard Rock, Hard Rock´n´Roll, Blues Rock).
Anfang der 1990er Jahren erscheinen auch Punk- und Metalbands. Unter den ersten Punkgruppen kann man die Bands The Post (Punk) und Pogost (ПогостЪ / dtsch. „Kirchhof“) nennen. Die Band Pogost macht eine Mischung von Psychodelic Rock und Punk der sibirischen Welle, mit Verwendung von Thereminen (laut Duden „elektronisches Musikinstrument, bei dem Tonhöhe und Lautstärke durch die Veränderung des Abstandes der Hände zu zwei Antennen bestimmt werden“). Diese Band ist sehr beliebt unter den Fans des sibirischen Punks, und ihre Lieder erscheinen oft auf den Kompilationen in dieser Richtung. Ende der 1990er Jahre dringen einige Punkbands in die Musikszene vor, die man später als Legenden nicht nur des Hrodnaer Punk-Rocks, sondern auch des belarussischen Punks wahrnahm. Das sind The Lasty Cousteau (The Ласты Кусто / dtsch. „The Flossen von Cousteau“, Punk/Folk Punk), Kaljan (КальЯн / dtsch. „Shisha“, Anarcho-Folk-Punk/Hardcore), Deviation (Punk / Hardcore). Die bekanntesten Metalbands dieser Zeit sind NEXT und Wake Up! Die beiden arbeiten auch bis jetzt in der Richtung Thrash Metal.
Heutzutage bietet die Musikszene von Hrodna eine breite Palette von Musikrichtungen an: vom Autorenlied bis zu Black Metal.
Viktar Šalkevič (blr. Віктар Шалкевіч) ist wohl der bekannteste Barde – d. h. Liedermacher, oder Neuhochdeutsch Sing-Song-Writer – in Belarus. Die Band Ljudzi na balote (bel. Людзі на балоце / dtsch. „Menschen im Sumpf“), die als akustisches Projekt der Band Kaljan/КальЯн entstanden ist, spielt Folk zu Texten über die belarussische Geschichte des 20. Jahrhunderts und zu Gedichten belarussischer Dichter, darunter Danuta Bičel-Zahnetava (blr. Данута Бічэль-Загнетава; geb. 1937 oder 1938), die selber aus dem Gebiet Hrodna stammt und jetzt in Hrodna lebt. Für ihre Musik verwendet die Band Flöte, Geige, Akkordeon, Gitarren und das peruanische Perkussionsinstrument Cajon. Die Idee, Musik zu Gedichten belarussischer Dichter zu machen, entwickelte der Bandleader Aleś Dzianisaŭ (blr. Алесь Дзянісаў) in seinem Solo-Projekt zu Gedichten von Aleś Čobat (blr. Алесь Чобат; geb. 1959 in Skidzel, einer Kleindstadt ca. 30 km östlich von Hrodna). Die europäische instrumentelle Volksmusik spielt die Band Hurdy Gurdy. Der Name der Band ist eine englische Bezeichnung eines Musikinstrumentes, das in Deutschland als Drehleier bekannt ist. Hurdy Gurdy verwendet in ihrer Musik zahlreiche Volksmusikinstrumente, darunter Hackbrett, Bouzouki, Geige, Flöte und Perkussionsinstrumente wie Rainstick, Tamburin, Djembé, Darbuka. Als Folkband aus Hrodna kann man auch Irdorath bezeichnen, die aber schon nach Minsk umgezogen ist. Die Band spielt europäische Musik des Mittelalters in eigener Überarbeitung, man bezeichnet ihren Stil als Fantasy Folk. Ihrer Musik liegen gewaltige Trommeln und mächtige Dudelsackklänge zugrunde. Den Geist der belarussischen Kultur versucht das Projekt Vočy (Вочы / dtsch. „Augen“) zu erhalten, das Neo-Folk-Rock mit belarussischen Texten spielt. Die Band besteht aus Mitgliedern der Gruppen Voobražaemye ljudi und Rasa Mečtatelej (Раса Мечтателей / engl. „Race Of Dreamers“).
Die Band Rasa Mečtatelej (Free Jazz, Ethno Jazz) ist Vertreter einer Jazzmusik, die eine ganz interessante Mischung von ethnischen Motiven mit Avantgarde, Jazz und viel Improvisation spielen. Blues und Blues-Rock spielt die Band Seven Heaven Group. Die Traditionen der Art-Rock-Bands pflegen Nekotoroe otsutstvie pugovic (Некоторое отсутствие пуговиц / dtsch. „Ein gewisses Fehlen von Knöpfen“) und Ljubimaja vrednaja privyčka (Любимая вредная привычка / dtsch. „Lieblingslaster“), die 2013 ihren Namen in  Proščaj, privyčka (Прощай, привычка / dtsch. in etwa „Leb wohl, schädliche Angewohnheit/Laster“) umänderten. Bis heute aktiv ist auch die Band Jungle X-Mas.
Sehr populär in der Stadt ist Punk-Rock. Die bekanntesten Vertreter dieser Richtung sind Mister X (Мистер Х), Malyš i Karlsberg / dtsch. in etwa „Lillebror und Karlsberg“, eine Anspielung auf die russische Variante des im Postsowjetraum sehr populären Karlsson vom Dach), Tvoj Gorod (Твой Город / dtsch. „Deine Stadt“), Monday Suicide, Tlusta Lusta, S’n’D. Die Bands Pogost und Čevengur (Чевенгур) arbeiten in der Richtung des Punks der sibirischen Welle – das ist die Richtung sowjetischer Punkmusik, die Ende der 1980er Jahre entstanden ist, der bekannteste Vertreter ist wohl die russische Band Graždanskaja oborona (Гражданская оборона / dtsch. „Zivilverteidigung“ ). Die Band Dzieciuki, die 2011 aus der Band Kaljan hervorging, spielt Folk-Punk mit Texten zu Ereignissen aus der belarussischen Geschichte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. In ihrer Musik verwendet die Band aktiv die belarussische Sackpfeife, der Duda (blr. дуда). Elemente aus Punk-Rock und Rock’n’Roll verbindet die Band Simple Things. An der Grenze von Punk zu Alternative spielt die Band SHTOFF.
Die alternative Musikszene in Hrodna ist durch eine große Zahl von Gruppen und Stilen vertreten. Zum Beispiel, sind es die Bands Pet Nihil (Alternative), My Last Goodbye (Metalcore), Main-de-gloire (Post-Hardcore), I Hope You Die (Hardcore). Die Band 7 minut žizni (7 минут жизни / engl. „7 Minutes of Life“; Romantic Rock/Alternative) vereinigt romantische Rockmusik mit lyrischen Texten und härteren Klängen. Auf Belarussisch machen ihre Lieder die Bands ZDAŃ (Hard Rock, Alternative), Spinoj da sonca, vyšej da zory (Спіной да сонца, вышэй за зоры / dtsch. „Mit dem Rücken zur Sonne, höher zu den Sternen“; Alternative / Rapcore / New Metal).
Hard’n’Heavy spielen die Bands Socium (russ. Социум), die in belarussischer, russischer, englischer und polnischer Sprache singen, und die englischsprachige Band Beauty and the Beast. Metalmusik ist in erster Linie durch härtere Richtungen wie zum Beispiel Death Metal und Black Metal gekennzeichnet. In solchen Stilen sind die bekanntesten Bands Rabies O.D., Deathbringer, Voice Of Oblivion, Medea.

Informationen zur Musik in Hrodna mit vielen Downloads gibt es
hier.

Außerdem, aber nur russischsprachig, in den sozialen Netzwerken „
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Arcjom Rapiecki
 
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