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Janka-Kupala-Universität Hrodna
DAAD-LEKTORAT IN HRODNA

Das Wichtigste vorab: An der Universität ist schon seit dem Jahre 2000 ein Lektorat des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes angesiedelt. Hier arbeitet also kontinuierlich ein Muttersprachler aus Deutschland mit belarussischen Studierenden, die Deutsch lernen! (… aber wie lange noch??)

Abgesehen davon sind an der Staatlichen Janka-Kupala-Universität in Hrodna ca. 17000 Studenten im Präsens- und im Fernstudium eingeschrieben. Es ist die größte von insgesamt drei Universitäten in der Stadt und im gesamten Gebiet Hrodna. Insgesamt besteht die Universität aus 14 Gebäuden, die sich in verschiedenen Stadtteilen von Hrodna befinden. Die Universität hat 16 Fakultäten. Jede Fakultät hat ihr eigenes Gebäude oder teilt es mit einer anderen Fakultät.
Das Hauptgebäude auf der
vul. Elizy Ažeški 29 besteht aus einem Altbau und einem Neubau. Der Altbau wurde 1893 gebaut, ursprünglich war hier das Mariengymnasium für Mädchen untergebracht. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts beschloss der Rat der Stadt Hrodna, ein Institut für die Lehrerausbildung zu gründen. Der 22. Februar 1940 ist der Gründungstag des Instituts. Damals bestand das Schulsystem aus sieben Klassen, am Hrodnaer Institut wurden in dem zwei Jahre dauernden Studium Lehrer für die fünfte bis siebte Klasse ausgebildet. Das Institut war damals die älteste Hochschule in Westbelarus mit zwei Fakultäten. Während des Zweiten Weltkrieges mussten alle Dozenten einen Eid auf Deutschland leisten. Wenn sie sich weigerten, wurden sie abgesetzt. Die reichhaltige Bibliothek des Instituts, die etwa 50000 Bände zählte, wurde vernichtet. Nur 150 Bände konnten versteckt werden. Erst im Jahre 1944 wurde das Institut wiedereröffnet. Im Oktober 1944 gab es nur drei Fakultäten: Die Fakultät für Literatur, die Fakultät für Physik und Mathematik und die Fakultät für Fremdsprachen. Am 20.Oktober 1944 wurde das Lehrerinstitut zu einem pädagogischen Institut aufgewertet. Die Absolventen waren qualifizierte Diplomlehrer, die dann in der Mittelschule unterrichteten. Seit 1957 trägt das Institut den Namen des belarussischen Dichters Janka Kupala. Im Jahre 1978 wurde damals das pädagogische Institut in eine Universität umgewandelt. Damals gab es fünf Fakultäten: Mathematik, Physik, Philologie, Geschichte und Pädagogik. Später kamen andere Fakultäten hinzu: Die Fakultäten für Jura, Biologie, Chemie, Sport, Fremdsprachen, Wirtschaftswissenschaften, die Militärische Fakultät und andere.
An der Universität gibt es verschiedene Einrichtungen. Die Zentrale Studienberatung informiert über allgemeine Fragen zum Studium sowie über Inhalte, Aufbau und Anforderungen von Studiengängen. Das Hauptgebäude verfügt über eine Universitätsbibliothek mit einem Lesesaal. Hier kann man Bücher und Zeitschriften aus allen Fachbereichen ausleihen. In jedem Universitätsgebäude befinden sich außerdem Institutsbibliotheken. Zusammen bilden sie ein großes Bibliothekssystem. Die Institutsbibliotheken sind räumlich meist direkt an die Fakultät angeschlossen und bieten Fachliteratur, z.B. Lexika, Wörterbücher und Handbücher.
Prominente Absolventen unserer Universität sind Danuta Bičel-Zahnetava (eine in Hrodna lebende belarussische Dichterin und Übersetzerin), Aljaksandr Milinkevič (Oppositionspolitiker, der bei den Präsidentschaftswahlen 2006 den Amtsinhaber Lukašenka herausforderte), Volha Korbut (eine sowjetische Turnerin, viermalige Olympiasiegerin), Aljaksandr Kurlovič (Gewichtheber, zweimalige Olympiasieger, viermaliger Weltmeister, zweimaliger Europameister).

Tatsiana Kervjak


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